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Die meisten assoziieren Whiskey aus Amerika mit dem Bourbon. Aber man darf auf keinen Fall den traditionellen Bruder davon vergessen, der ebenfalls tief in den Vereinigten Staaten verwurzelt ist und nirgendwo sonst produziert wird: Der Rye Whiskey aus den USA ist eine interessante Klasse für sich und stellt eine Hommage an die Getreidesorte Roggen dar. Was zeichnet den Roggenwhisky aus?
Ein echter Rye muss sich bei der Maische für die Gärung und Destillation zu mindestens 51 % auf Roggen stützen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. So manch ein Straight Rye Whiskey nimmt diese Regel sehr ernst und basiert zu rund 90 % oder sogar bis zu 100 % auf Roggen, meist in Brotqualität. Ergänzt werden kann das Getreide durch Weizen, Gerste oder Mais. Interessanterweise war der Rye Whiskey der amerikanische Urwhiskey, der bis zur Prohibition Anfang des 20. Jahrhunderts gang und gäbe war. Er wurde in diversen Staaten hergestellt, vorwiegend im Norden. Eben jene Hersteller überlebten größtenteils die Prohibition nicht. Nachdem sie in den 30er-Jahren aufgehoben wurde, machte man es den kanadischen Nachbarn gleich und stützte sich lieber auf andere Rohstoffe, sodass der Bourbon in Umlauf kam. Erst vor einigen Jahren – und um quasi dem Single Malt aus Schottland Paroli zu bieten – erlebte der Rye Whisky aus Roggen ein Revival. Inzwischen bietet jede Brennerei, die etwas auf sich hält, neben mehreren Versionen an Bourbon Whiskey auch mindestens einen Rye Whiskey an. Wichtig ist dabei, dass das Destillat vor dem Abfüllen mindestens zwei Jahre lang in ausgebrannten Weißeichefässern gelagert werden muss.
Hochwertiger Rye Whiskey ist eher etwas für Kenner als für Einsteiger, weil er voller Persönlichkeit und Authentizität steckt. Er zeigt sich im Vergleich zum Bourbon von der würzigeren Seite mit teilweise deutlichen, teilweise subtilen Roggennoten. Zudem ist ein Roggenwhiskey eher trocken als süß. Mitunter bemerkt man einen feinherben, aber nicht zu bitteren Beiklang. Rye ist ein erdiger, aufrichtiger, rustikaler American Whiskey, der pur oder "on the rocks" sowie in Mixgetränken genossen werden kann. Mehr als 500.000 cases davon werden jährlich in den USA produziert, u. a. von Herstellern wie Jack Daniels, Jim Beam, Wild Turkey, Rittenhouse und Bulleit.