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Wein

Wein

Wein ein Getränk das die Welt bewegt

Wein als Kulturgut

Wein gibt es seit Jahrtausenden, die Trauben werden direkt als Frucht verzehrt oder zu Traubensaft gepresst, der direkt in den Handel kommt oder in Fässern zu Wein vergoren wird. Weltweit gibt es circa acht Millionen Hektar Wein Anbaufläche, davon etwa 5 Millionen Hektar auf dem Kontinent Europa, davon wiederum 3,5 Millionen Hektar in der Europäischen Union. Weltweit werden jährlich über 250 Millionen Hektoliter Wein erzeugt, diese Menge würde eine kleinere deutsche Talsperre füllen, davon 190 Millionen Hektoliter in Europa, davon 160 Millionen Hektoliter in der Europäischen Union. Deutschland als kleineres Land für Wein exportiert allein 2,2 Millionen Hektoliter Wein jährlich für ca. 350 Millionen Euro und importiert ungefähr 12,5 Millionen Hektoliter überwiegend aus den südeuropäischen traditionellen Weinbau-Ländern des Mittelmeeres. Die Römer aus dem Gebiet des heutigen Italien haben vor 2000 Jahren bei der Eroberung der Gebiete nördlich der Alpen unter Gaius Julius Caesar auch die Weinrebe und den Wein mitgebracht, der damals sicher noch anders schmeckte als heute. Der Wein und seine Bedeutung für die Römer ist in einer  Steininschrift in den römischen Badruinen in Baden-Baden bezeugt: Zum Genuss des Lebens gehören Bäder in heißem Thermalwasser, Frauen und Wein!

In Europa gehört der Wein fest zur abendländischen Kultur. Die Europäische Union hat deshalb unter WINEinMODERATION.eu ein paneuropäisches Programm zur Förderung eines verantwortungsvollen und moderaten Weinkonsums herausgegeben. Dieses Programm bietet bezüglich Trinkgewohnheiten hilfreiche Anhaltspunkte für den Genuss von Wein und weist zugleich auf Gefahren durch den Alkohol z.B. für Jugendliche und Schwangere hin. Von Europa aus wurde die Weinrebe und der Wein auch auf anderen Kontinenten nach deren Entdeckung in den letzten 500 Jahren verbreitet. Neue Wein Länder wie Kalifornien, Neuseeland, Australien, Südafrika, Chile und Argentinien haben weltweit bestimmte Rebsorten wie Sauvignon blanc, Merlot, Pinot Noir, Chardonnay und Cabernet Sauvignon bekannt gemacht. Klimatische Bedingungen erlauben einen wirtschaftlich sinnvollen Weinbau auf der Südhalbkugel nur zwischen dem 30. Und 40. Breitengrad, auf der Nordhalbkugel nur zwischen dem 30. und dem 50. Breitengrad, der in Deutschland nördlich des Rheingaus verläuft. Für den Weinbau hat die weltweite Klimaerwärmung mit ihren vielen negativen Folgen ausnahmsweise günstige Folgen, weil sich die Anbauzonen auf der nördlichen Halbkugel nach Norden verlagern. In Deutschland z.B. ist die durchschnittliche Temperatur im August in der Pfalz in den letzten 30 Jahren um 2° gestiegen, sodass dort Rotwein-Rebsorten gedeihen, die es zuvor nur in den Mittelmeerländern gab.

Rebsorten

Wein stammt von einer der 14 Gattungen der Pflanzenfamilie der Viticeae, die 700 verschiedene Pflanzenarten umfasst. Es handelt sich um eine Kletterpflanze. Die weinbringende Vitis vinifera wurde 1735 von dem großen schwedischen Naturforscher Linné erstmals klassifiziert. Sie stammt aus dem Kaukasus, wurde zunächst in den alten Hochkulturen des östlichen Mittelmeeres verbreitet, von den Phöniziern und Griechen dann nach Westeuropa und von den Römern nach Nordeuropa gebracht. Durch Züchtung wurde der ursprüngliche Anteil der Kerne an den Beeren in der Wildform von 80% auf 10% reduziert, um deren bitteren Beigeschmack zu vermindern. Heute gibt es etwa 10.000 Rebsorten von Vitis Vinifera.

Zum Verzehr werden heute sogar kernlose Trauben gezüchtet. Denn die Weintraube ist ein beliebtes, sehr schmackhaftes, vitaminreiches und gesundes Obst. Einige Sorten Wein eignen sich mehr zum Verzehr und zur Weinherstellung, z.B. Gutedel oder Muscat, andere nur für das Keltern von Wein. Die Sorten Thompson Seedless, Zante Currant und Muscat of Alexandria werden auch zu Rosinen getrocknet und vermarktet. Form und Farbe der Trauben und des Fruchtfleisches prägen die Namen der Rebsorten. Im 19. Jhdt. brachte die Einschleppung der Reblaus aus Nordamerika, die den Wurzelballen der Reben befällt und zerstört, den Weinbau in Europa in vielen Gebieten zum Erliegen. Erst das Pfropfen europäischer Rebsorten auf solche amerikanischen Wurzelstöcke, die gegen die Reblaus resistent sind, führte zu einem neuen Aufblühen des Weinbaus in Europa. Die bloße Kreuzung von amerikanischen und europäischen Rebsorten, sog. Hybriden, war dagegen wegen geschmacklicher Nachteile weniger erfolgreich.

Rebsorten Weißwein

Gewürztraminer

Der Gewürztraminer ist ein Wein aus dem Ort Tramin in Südtirol. Der Name dieses Weines bezieht sich auf das intensiv nach Gewürzen schmeckende Aroma, welches auch Laien sofort auffällt. Der Duft nach Rosen, Melonen, Pfirsichen und Aprikosen ist typisch. Die Beeren dieses Weines sind rot gefärbt, das Fruchtfleisch ist jedoch weiß und der Wein hat eine goldgelbe Farbe. Der Gewürztraminer Wein kann trocken bis süß schmecken. Er treibt früh aus, ist daher frostgefährdet und wird eher in Mittelmeerländern, besonders in Italien in Südtirol angebaut. Nördlich der Alpen wird dieser Wein hauptsächlich im französischen Elsass, in der Ostschweiz, in Österreich in der Südoststeiermark und in geringen Mengen in Deutschland in der Pfalz und in Baden angebaut. Wegen der geringeren Erträge ist dieser Wein eher eine Seltenheit.

Riesling

Der Riesling Wein ist die bedeutendste deutsche und eine der größten Weißweinsorten überhaupt, er nimmt in Deutschland 25% der Weinbaufläche in Anspruch noch vor dem Müller Thurgau. Er zeichnet sich durch eine besonders gelungene Verbindung von Süße und Säure aus, die trockene Weine fruchtig schmecken lässt und süße Weine wie Beerenauslesen fast unbegrenzt haltbar macht. Der Riesling Wein wurde wahrscheinlich nicht von den Römern wie der Elbling nach Deutschland gebracht, sondern bereits von den Germanen vor 2000 Jahren am Oberrhein aus Wildreben domestiziert. 1435 wurde er erstmals im Rheingau schriftlich erwähnt. In Trier und Worms wird der Riesling Wein 30 Jahre und im Elsass 45 Jahre später als Ruesseling erwähnt. Der Name könnte sich auf die reißende Säure oder auf das dunkle, an Ruß erinnernde Holz beziehen. Der Welschriesling in Österreich und der Schwarzriesling sind eigene Rebsorten, letzterer ein Verwandter des blauen Burgunder.
Der Riesling Wein macht 6200 Hektar Anbaufläche an Mosel, Saar und Ruwer, 4900 Hektar in der Pfalz und 2500 Hektar an den Steilhängen in Rheinhessen aus, im Rheingau 80% aller Rebsorten. Das Klima in Deutschland ist für den Riesling Wein besonders geeignet, weil er genügend Sonne zum Reifen, aber auch genügend Kühle für eine langsame Reifung findet. Zu heißes Klima sorgt für schnelle Reifung und höheren Alkoholgehalt bei schlechterem Aroma, weshalb der Riesling Wein am Mittelmeer nicht so gut gedeiht wie der Chardonnay Wein als Weißweinkonkurrent. Steilhänge mit dunklem Boden sind ideale Wärmespeicher im sonst eher kühlen deutschen Klima für den Riesling Wein, der gleichzeitig auch bei hohem Frost winterhart ist. Die Farbe reicht von grün bei jungem Riesling über gelb bis gold bei reiferen Sorten.

Grüne Silvaner

Der Grüne Silvaner ist ein Wein, der in der Schweiz, in Italien und im Elsass auch Sylvaner genannt wird. Dieser Wein stammt von Wildreben aus dem Donaugebiet oder aus Siebenbürgen und gelangte 1659 über Franken nach Westeuropa. Im 19. Jhdt. belegte dieser Wein fast 50% des deutschen Weinbaugebietes und verdrängte die damaligen Sorten Gutedel und Elbling. Heute wurde der Grüne Silvaner Wein zurückgedrängt und wird vor allem noch in Deutschland in Franken, der Pfalz und Rheinhessen, sowie in Frankreich im Elsass angebaut. Dieser Wein ist auch Grundlage von Neuzüchtungen wie Bacchus, Ehrenfelser, Morio-Muskat, Rieslaner.
Der Grüne Veltliner wurde als Wein schon vor 2000 Jahren in den römischen Provinzen Noricum und Pannonien im Gebiet der Donau angebaut.  Diese robuste, frostsichere Rebsorte mit langer Reifezeit ist in Österreich die am meisten verbreitete Rebsorte, so wie in Deutschland der Riesling Wein. Er füllt ein Drittel der Weinbaufläche in Österreich, in Niederösterreich sogar zwei Drittel. Dort heißt er manchmal auch Weißgipfler, Mannhardsrebe oder Grün-Muskateller. Der weltberühmte Heurige im Weinviertel wird aus dem Grünen Veltliner gewonnen. Die berühmtesten Sorten stammen aus der Wachau. Leichte Weine können bis zu 10 Jahren, späte Weine bis zu 20 Jahre gelagert werden.

Müller Thurgau

Die Rebsorte Müller-Thurgau Wein ist der stärkste Weißwein-Konkurrent zum Riesling Wein in Deutschland, war 1970-1990 sogar führend und wurde erst danach durch den Riesling vom 1. Platz verdrängt. Noch heute bedeckt der Müller-Thurgau Wein 20% der deutschen Weinbau-Fläche, in Rheinhessen wird daraus die Marke „Liebfraumilch“ hergestellt, in Sachsen und Saale-Unstrut findet er sich häufig, aber auch in der Ostschweiz und in Luxemburg, wo er als Rivaner Wein bezeichnet wird. Sein Name wurde 1913 eingeführt und ist auf den Züchter Professor Hermann Müller aus Thurgau in der Schweiz zurückzuführen, der diese neue Rebsorte aus einer Kreuzung von Riesling Wein mit dem badischen Gutedel Wein 1882 gezüchtet hat – nicht aus einer Kreuzung mit dem Silvaner Wein, wie man lange geglaubt hat. Die Rebsorte Müller-Thurgau hat ein fruchtiges Muskat-Aroma, gedeiht auf wasserspeichernden Böden besonders gut, ist aber weniger frostsicher und früher reif als der Riesling Wein und deshalb wieder von diesem verdrängt worden. Die geringere Säure durch die Frühreife macht den Müller-Thurgau Wein weniger lagerfähig als den Riesling Wein.

Chardonnay Wein

Der Chardonnay Wein ist der weltweit am meisten verbreitete Weißwein, besonders auch in der neuen Welt. Sein Bekanntheitsgrad entspricht den Rotweinen Cabernet Sauvignon und Merlot. Der Chardonnay Wein steht weltweit an 4. Stelle der Weißweine nach dem spanischen Airén, dem italienischen Trebbiano und dem russisch-chinesischen Rkatsiteli. Mehrere altbekannte französische Weine stammen aus der Rebsorte Chardonnay: Cablis, Meusault, Montrachet und Corton-Charlemagne und andere Weißweine aus Burgund. Die Herkunft der Chardonnay Wein Rebe ist unbekannt, aber seinen Siegeszug  um die ganze Welt hat er in Frankreich angetreten. Je nach Reifegrad reicht sein Duft von nicht ganz reifen Äpfeln über Stachelbeeren, Melonen, Bananen zu exotischen Früchten. Rosafarbene Beeren trägt die Mutation Chardonnay Rosé. Der Chardonnay Wein ist meist leicht und wohlschmeckend, reife Trauben ergeben aber auch einen körperreichen Wein, reich an Alkohol.
Die weltweite Verbreitung verdankt der Chardonnay Wein seiner Anpassungsfähigkeit an Böden und Klima. Er gedeiht im Unterschied zum Kühle liebenden Riesling Wein in allen Gegenden, in den nördlichen Bergen Frankreichs und im kühlen Chablis und der Champagne ebenso wie in heißen Gebieten Argentiniens und Australiens, wo er allerdings Bewässerung benötigt. Die Reben wachsen schnell und lang, sodass umfangreiche Laubauslichtung erforderlich ist. Er liefert hohe Erträge, die allerdings nicht an die Erträge des Riesling Wein heranreichen. Der Chardonnay Wein treibt früh aus und ist deshalb frostgefährdet in kühlen Gegenden wie Chablis, Champagne und Burgund.
Der Chardonnay Wein gedeiht auf allen für Wein geeigneten Böden. Die dünne Haut der Beeren macht sie bei Regen anfällig für Graufäule. Der geeignete Zeitpunkt für die Ernte muss vom Winzer erkannt werden, weil bei zu später Ernte ein schneller Abbau der Säure stattfindet und der Wein dann leicht ölig und flach schmeckt. Wird der Chardonnay Wein zur richtigen Zeit geerntet, bringt er einzigartigen Wein voller Frucht und Körper hervor.
In Frankreich bedeckt der Chardonnay Wein etwa 25.000 Hektar Land. Klassische Anbaugebiete in Frankreich sind Burgund, die Côte d’Or besonders um die Orte Aloxe-Corton, Meursault, Chassagne-Montrachet und an der  Côte de Beaune um Puligny-Montrachet. Auch an der Côte Chalonnaise um Pouilly und AC Mâcon-Villages und in Chablis werden Weine mit Weltklasse erzeugt. Im Süden der Champagne ist der Chardonnay Wein an der Côte des Blancs die einzige weiße Rebsorte für die Produktion des Schaumweines mit dem weltweit geschützten Namen Champagner. In der Champagne und Burgund stehen 90% aller französischen Chardonnay Wein Reben. Auch im Jura gedeiht er gut, ebenso in Savoyen. Man findet ihn dagegen kaum im Elsass, an der Rhône, in Bordeaux. In Languedoc-Roussillon, auf Korsika und an der Loire ist der Chardonnay Wein nicht für die Erzeugung von Qualitätsweinen zugelassen, sondern für große Mengen von Vins de Pays, den Landweinen.
Noch größer als in Frankreich ist die Anbaufläche für Chardonnay Wein in den USA in Kalifornien, wo er fast 50% der Anbau-Fläche, etwa 30.000 Hektar bedeckt. Hier gedeiht er am besten in den kühleren Regionen der Küsten um Monterey, Napa und Sonoma und wird in Fässern aus neuem Holz vergoren. Weine aus heißeren Gegenden werden dagegen nur in Edelstahltanks vergoren, um die Frische zu erhalten und Schimmelbefall an den Holzfässern zu vermeiden. In Kalifornien wird auch ausgezeichneter Sekt aus Chardonnay Wein hergestellt.
In Australien steht der Chardonnay Wein mit etwa 17.000 Hektar an erster Stelle der Weißweine. In Neuseeland mit seinen kühleren Regionen als Australien bringt er mehr Säure und Frische.
In Italien wird diese Rebsorte als Chardonizzazione bezeichnet. Er gedeiht besonders in Südtirol und Umbrien. Auch in Italien wird er zur Erzeugung von Schaumwein verwandt. In Spanien gedeiht er besonders in den nördlichen, kühleren Regionen. In Österreich wächst er in der Steiermark und wird als Morillon bezeichnet.
In Deutschland wird der Chardonnay Wein zunehmend häufiger angebaut in Gegenden, in denen der Riesling Wein nicht vorherrscht, etwa der Südpfalz, im rheinhessischen Hügelland und am Kaiserstuhl. Er bedeckt etwa 500 Hektar.

Der Graue Burgunder

Der Graue Burgunder ist ein Wein, der wie der weiße Burgunder eine Mutation des Blauen Spätburgunders, des Pinot noir ist, also eines Rotweins aus Burgund. Die Schale der Beeren ist noch immer rosa bis rot, Fruchtfleisch und Wein jedoch sind weiß.  An der Loire heißt der graue Burgunder Wein Malvoise, im Elsass Pinot Gris, am weitesten verbreitet ist er in Italien als Pinot Grigio. Die Rebsorte breitete sich im 14. Jahrhundert von Burgund über Europa aus. 1711 entdeckte im Speyer in der Pfalz der Kaufmann Johann Ruland verwahrloste unbekannte Reben dieser Sorte des grauen Burgunder Wein, die er nachzüchtete und Ruländer nannte.  Es gibt vom Grauen Burgunder Wein schwere und süße Weine, aber auch trockene leichte Sorten z.B. in Achkarren am Kaiserstuhl in der Oberrheinischen Tiefebene. Die Rebsorte ist wenig frostempfindlich und krankheitsanfällig und bringt gute Erträge. Früh gelesen bietet er harmonische, fruchtige Weine. Die Spätlesen enthalten dagegen bis zu 14,5%  Alkohol.

Der Weisse Burgunder

Der Weisse Burgunder Wein, französisch Pinot Blanc, ist als Wein wie der graue Burgunder eine Mutation des blauen Spärburgunders, er ist nicht mit dem Chardonnay Wein verwandt. Diese Mutation mit grünen statt roten Trauben wurde im 19. Jhdt. erstmals entdeckt. Er benötigt mildes Klima und tiefgründige Böden und wird daher in Deutschland hauptsächlich am Kaiserstuhl angebaut. Er überholt die Anbaufläche des Grauen Burgunder Weins zunehmend und wird zum Konkurrenten des Riesling Weins in Gebieten, die für die langsame Reife des Riesling zu warm sind. Er wird in Deutschland in Baden, der Pfalz, an Mosel und Nahe angebaut, in Frankreich im Elsass, in Österreich im Burgenland am Neusiedlersee, in Italien übertrifft er unter dem Namen Pinot Bianco in manchen Regionen den Chardonnay Wein.

Chenin Blanc

Der Chenin Blanc Wein ist ein weniger bekannter Weißwein, oft wird er auch nur unter Appellation Contrôlée in den Handel gebracht. Trotzdem bringt er hervorragende Weine hervor, die dem Chardonnay Wein und dem Sauvignon Blanc Wein gleichwertig sind. Er kommt aus Gebieten der mittleren Loire, wird dort auch Pineau oder Pineau de la Loire genannt. Dort wurde er um Anjou schon vor 1000 Jahren kultiviert. Seit dem 15. Jhdt. wird er in Touraine urkundlich erwähnt. Er liefert sehr fruchtigen Wein und auch nach 2. Flaschengärung hervorragenden Schaumwein. Er treibt früh aus und reift spät, ist daher anfällig für Nachtfrost im kühlem Frühjahr schon bei -2°. Frühe Kälte im Herbst kann die volle Reife verhindern. Dafür ist der Chenin Blanc Wein widerstandsfähig gegen Krankheiten und rauhes Wetter. Viel Laubausschnitt ist nötig, um eine Verschattung der Trauben zu verhindern. Er gedeiht auch in heißen Ländern der neuen Welt, weil er dort trotz früher Reife seine Säure und das volle Aroma behält. Sein Aroma wird oft als Melone oder Honig oder Moschus beschrieben. In der Tourraine und im Anjou entstehen exzellente und langlebige Weißweine aus dem Chenin Blanc Wein wie der Savenniéres, der Vouvray oder der liebliche Coteaux de Layon oder der Quarts de Chaume.
In Frankreich sind etwa 10.000 Hektar mit dieser Rebsorte bestückt mit rückläufiger Tendenz zugunsten von Rotwein-Rebsorten. In Südafrika hat er große Bedeutung und nimmt etwa 1/3 der Anbaufläche, 30.000 Hektar ein, er wird hier Steen genannt. In Kalifornien finden sich Anbauflächen im Central Valley mit gleicher Anbaufläche wie in Frankreich. In Chile und Argentinien wird er hauptsächlich für den Inlandverbrauch angebaut.

Sauvignon Blanc

Der Sauvignon Blanc Wein ist nach dem Chardonnay Wein der zweite große Weißwein in Frankreich. Während der Chardonnay Wein an der Loire nur für Landwein, vin de pays, zugelassen ist, spielt der Sauvignon Blanc hier die Hauptrolle. In Bordeaux ist er zusammen mit dem Sémillon Wein die Basistraube für hervorragende Weißweine. Bordeaux ist wahrscheinlich auch die Heimat des Sauvignon Blanc Weins. Bei genügend Wasser wächst er sehr schnell. Er ist daher sehr arbeitsintensiv, denn das Laub muss häufig geschnitten werden, damit die Beeren genügend Sonne bekommen. Er treibt aber spät aus und ist daher auch bei spätem Frühjahrsfrost sicher. Der Sauvignon Blanc Wein kommt auch in kühlen Sommern zur Vollreife und ist daher wirtschaftlich ertragreich. Seine Anfälligkeit für Pilzbefall wurde durch neue Züchtungen vermindert. Einige Züchtungen haben zu neuen Farben der Beeren geführt mit den Namen Sauvignon Violet, Sauvignon Noir, Sauvignon Rosé (Gris) und Sauvignon Jaune.
Der Sauvignon Blanc Wein enthält kräftige Säure und hat daher ein sehr starkes Aroma, das oft mit unreifen Äpfeln oder Stachelbeeren verglichen wird, aber auch als grasig, kräuterwürzig oder moschus beschrieben wird. Er kann so die Qualität eines Riesling Weins erreichen. Besonders günstig sind leichte, wasserdurchlässige Böden, bei schweren feuchten Böden wird der Sauvignon Blanc Wein weicher. Er wird besser in Stahlbehältern als in Holzfässern zur Gärung gebracht. Er behält seine Frische und die vollen Aromastoffe nur in den ersten beiden Jahren und ist daher für baldigen Verbrauch bestimmt und weniger für lange Lagerung geeignet. Er gedeiht am besten im gemäßigten nördlichen Klima mit langer Reifezeit, schlechter in heißen Regionen mit schneller Reife und anschließendem Säureabbau. Besonders gute Weine kommen von der Loire um die Orte Sancerre und Pouilly-sur-Loire, aber auch aus Reuilly, Quincy und Menetou-Salon. Weiter Flußabwärts wird der Wein als Touraine Sauvignon oder wegen des rauchigen Geschmacks auch als Fumé Blanc bezeichnet. Das zweite große Gebiet des Sauvignon Blanc Weins liegt um Bordeaux, wo er selten sortenrein, häufig als Verschnitt mit Sémillon oder Muscadelle angeboten wird. Lange haltbar sind die Beerenauslesen von Sauternes und Barsac.

Rebsorten Rotwein

Gamay

Der Gamay Wein ist ein früh austreibender Rotwein, der daher nur in frostsicheren Regionen gut gedeiht, dafür aber die ersten Rotweine des neuen Jahres produziert, die sogenannten Primeur-Weine oft schon im Oktober-November. Er hat hohe Erträge. Im Mittelalter war der Gamay Wein ein Konkurrent des Pinot Noir in Burgund und manche Besitzer von Anbauflächen des Pinot Noir verbreiteten Gerüchte über eine angeblich gesundheitsschädliche Wirkung des Gamay, um dessen Anbau zu verhindern! Die Landesherren wollten jedoch als Pachtzins weiter Abgaben des geliebten Pinot Noir erhalten. Heute sind über 34.000 Hektar mit dem Gamay Wein in Frankreich bepflanzt, 50% mehr als mit Pinot Noir. 90% aller Rebflächen im Beaujolais-Gebiet sind mit Gamay Wein besetzt. Besonders gute Qualität bekommen die Beaujolai-Weine hier auf Granitböden, während der Gamay Wein auf Lehmböden gut gedeiht. Teilweise wird der Gamay Wein auch mit dem Pinot Noir verschnitten. An der Loire bringt der Gamay die Vins de Pays du Jardin de la Loire hervor. In der Schweiz wird der Gamay Wein in den Bergen angebaut, z. B. im Valais oder um Genf. In Italien wird er im Valle d’Aosta angebaut.

Blauer Burgunder

Der Blauer Burgunder Wein, Pinot noir, zählt zu den weltweit wertvollsten roten Weinen der Welt. Er ist die wichtigste Rotweintraube in Burgund und wahrscheinlich die älteste Traubensorte der Welt. Er wurde bereits vor 2000 Jahren während der Herrschaft der Römer über Gallien in Burgund aus einer dort wachsenden Wildrebe gezüchtet und seitdem weiter verdedelt. Im 8. Jhdt. wurde der Pinot noir vor allem in Klöstern angebaut und über die Klöster in Europa verbreitet. Die Benediktiner und später die Zisterzienser sorgten für Anbau und Verbreitung. Seit dem 14. Jhdt. ist der Blaue Burgunder Wein in Urkunden erwähnt. Herzog Philipp der Kühne ließ ihn systematisch pflanzen. Im 16. Jhdt. wird er im Elsass erwähnt und wurde seitdem in Deutschland verbreitet und seit dem 19. Jhdt. auch in den Übersee-Ländern. Der Blaue Burgunder Wein hat eine lange Reifezeit und eignet sich für die kühlen nördlichen Länder ähnlich wie der Riesling als weißer Wein, ist allerdings wegen des frühen Austreibens stärker frostgefährdet als der Riesling Wein in kalten Frühjahrsnächten. Der Pinot noir neigt zu Mutationen, aus denen sich die oben genannten hervorragenden Weißweinsorten Pinot Gris, Pinot Blanc und Pinot Meunier entwickelt haben. Der Pinot noir ist schwierig anzubauen, weil er zum Verrieseln, zu Fäulnis, Virus- und Pilzerkrankungen neigt. Kalkhaltige Böden sind besser geeignet als schwere feuchte Böden. Die dunkelrote Farbe und das Tannin müssen durch günstige Gärprozesse aus den Schalen herausgezogen werden. Reicht die Farbe nicht für Rotwein, entsteht ein Rosé-Wein. Auch orange- und braune Färbungen sind im Alter möglich. Der Duft des Blauen Burgunder Weins wird mit vielen Früchten verglichen wie Erdbeere, Waldbeere, Kirsche, Pflaume, auch mit Gewürzen und Kräutern oder Unterholz, Pilzen und Leder.
Der Pinot noir ist an der Côte d’Or in Burgund die einzige zugelassene Rebsorte, 7000 Hektar sind damit angebaut. An der Côte Chalonnaise und im Mâconnais werden weitere 3000 Hektar dieses Weins gezogen. Ein weiteres großes Anbaugebiet in Frankreich ist die Champagne mit 10.000 Hektar. Im Elsass auf 1000 Hektar gepflanzt werden die Pinot noir Weine relativ blass in der Farbe und eher ein Rosé-Wein. Er sollte eher kühl und jung getrunken werden.

Blaue Spätburgunder

Die edelste Sorte Rotwein ist auch in Deutschland der Blaue Spätburgunder Wein, auf 8700 Hektar, davon 4900 in Baden angebaut und steht nach den Weißweinen Riesling und Müller-Thurgau an dritter Stelle. Durch das wärmere Klima der letzten Jahrzehnte, im August um 2° angestiegen, reifen auch die Rotweine hervorragend und können den Vergleich mit den französischen Ursprüngen aushalten. In Baden am Kaiserstuhl, Tuniberg, in der Ortenau und um Kappelrodeck gedeihen sie sehr gut, aber inzwischen auch in der Pfalz und im Rheingau um Assmanshausen.
In Österreich gedeiht der Blauer Burgunder Wein hervorragend im Burgenland, in der Schweiz im Valais. In Italien wird er unter dem Namen Blauer Burgunder Wein in Südtirol und unter der Bezeichnung Pinot Nero im Trentino, in Venetien, in der Lombardei und um Friul und Venedig angebaut.
Seit 1884 wird der Pinot noir auch in Kalifornien angebaut und steht auf dem 4. Platz der Weine. Dort gedeiht er wegen des heißen Klimas am besten an kühleren Standorten. In Chile gedeiht er nur mäßig, in Südafrika wurde eine Neuzüchtung als Pinotage bezeichnet. In Australien sind 1500 Hektar und im kühleren Neuseeland 500 Hektar mit Pinot noir bepflanzt.

Blauer Portugieser

Der Blaue Portugieser Wein ist ein Rotwein, der nicht aus Portugal, sondern wahrscheinlich aus Österreich stammt, wo er seit dem 18. Jhdt. urkundlich erwähnt ist. Im 19. Jhdt. kam sie nach Deutschland. Die Rebsorte ist robust, gedeiht auf sandigen trockenen Böden am besten, ist allerdings empfindlich gegen Frost und daher wegen des frühen Austriebs im Frühjahr gefährdet. Im Sommer muss der kräftige Laubaustrieb stark beschnitten werden, dann ergeben sich hohe Erträge bis zu 150 Hektoliter je Hektar Anbaufläche. Wegen seiner frühen Reife kann der Blaue Burgunder Wein auch gut in flachen Lagen gepflanzt und maschinell bearbeitet werden. Nach kurzer Gärzeit kann sehr früh der Weißherbst abgefüllt werden. Die Farbe ist hell Rubinrot, der Wein zählt zu den leichteren Sorten mit geringem Tanningehalt. Der Geschmack wird oft mit Johannisbeere, Erdbeere und Himbeere verglichen. Der Blaue Portugieser Wein ist in Deutschland die zweitwichtigste Rotweinsorten nach dem Blauen Burgunder Wein, als dritter ist der Dornfelder Wein im Kommen. 4900 Hektar werden mit dem Blauen Portugieser Wein angebaut, überwiegend in der Pfalz und in Rheinhessen.
In Niederösterreich ist der Blaue Portugieser Wein die wichtigste Rote Rebsorte, gefolgt vom Blauen Zweigelt, während der Blaue Burgunder Wein erst an 3. Stelle folgt. In Südfrankreich, Italien und Spanien spielt er dagegen kaum eine Rolle.

Lemberger

Der Lemberger Wein heißt ursprünglich Limberger oder Blauer Limberger, in Österreich auch Blaufränkisch. Er wird auch in Ungarn und Bulgarien angebaut. In Bulgarien heißt der Lemberger Wein Gamé, weil man ihn ursprünglich für einen Abkömmling des französichen Gamay hielt, von welchem er aber nicht stammt. Wahrscheinlich kommt der Lemberger Wein aus der Gegend der mittleren Donau. Er ist wenig krankheitsanfällig, erfordert wegen seines starken Wuchses allerdings viel Beschnitt zur Laubauslichtung. Wegen des frühen Austriebs im Frühjahr ist der Lemberger Wein anfällig für Nachtfrost. Wegen der späten Reife der Trauben ist er in nördlichen Breiten wenig geeignet. Das Aroma wird mit dem Duft von Johannisbeeren, Kirschen, Brombeeren, Stachelbeeren, Holunder und Kakao verglichen. Der Geschmack reicht von fruchtig bis Gerbstoffreich. Wegen hohen Säuregehalts und Tanninwertes ist der Lemberger gut haltbar.
Ca. 1100 Hektar sind in Deutschland mit dem Lemberger Wein besetzt, fast vollständig in Württemberg, wo sie auch weitgehend sortenrein getrunken werden. Teils wird der Lemberger auch mit dem Trollinger oder dem Blauen Spätburgunder zu sehr guten Weinen verschnitten. Die außerhalb Württembergs liegenden 50 Hektar Lemberger Wein werden ebenfalls meist mit anderen Rotweinen verschnitten.
In Östereich steht der Lemberger Wein, der dort Blaufränkisch genannt wird, an dritter Stelle unter den Weinsorten und belegt 2700 Hektar. Er wird dort fast nur im Burgenland angebaut. Dies reicht bis in die Ungarische Tiefebene, die mit ihrem kontinentalen Klima für lange Sommer und hervorragend reifende Weine sorgt. Der Lehmboden speichert auch genügend Wasser, damit die Reben den trockenen Sommer gut überstehen. Manche Reben sind über 80 Jahre alt und bringen weniger, aber besonders hochwertigere Erträge.
Auch in Sopron im Nachbarland Ungarn wird der Lemberger angebaut. Dort heißt er Kékfrankos – die Übersetzung von Blaufränkisch. Er gehört auch als Verschnitt zu dem berühmten ungarischen Rotwein Egri Bikavér.
In Tschechien und der Slowakei wird der Lemberger auch angebaut und dort Frankovka genannt. In Friaul in Norditalien wird er ebenfalls angebaut und heißt dort Franconia.

Trollinger

Der Trollinger Wein ist eine Rotweinsorte, die nur im Trentino in Italien und in Südtirol auf 12 Hektar und in Württemberg in Deutschland auf 2530 Hektar angebaut wird. Man kann den Trollinger also als schwäbisches Nationalgetränk bezeichnen. In Südtirol heißt er Vernatsch bzw. Schiava. Er hat sehr große Beeren und wird daher dort auch Großvernatsch bzw. Schiava Grosso genannt. Die Sorte mit kleineren Beeren, Schiava Gentile, führt zu einer besseren Weinqualität als die großen Beeren. In Südtirol ist er am meisten verbreitet am Kalterersee bei Bozen, in Sankt Magdalener (Santa Maddalena), in Bozner Leiten (Collig di Bolzano) und Meraner Hügel (Meranese di Collina). Der Trollinger Wein schmeckt frisch und süffig mit einer gewissen Restsüße und sollte bald getrunken werden, da er in der Flasche nicht besser wird. Auch leichte Rosé-Weine werden aus dem Trollinger Wein gewonnen. Gehaltvoller ist der Verschnitt des Trollinger Weins mit dem kräftigen Lemberger Wein.
Aus der Rebsorte Trollinger Wein werden weltweit allerdings die Tafeltrauben der Sorte Black Hamburg gewonnen.

Cabernet Sauvignon

Der Cabernet Sauvignon Wein hat die gleiche große Bedeutung unter den Rotweinen wie der Chardonnay unter den Weißweinen. Er wird heute auf der ganzen Welt angebaut, wo Klima und Boden Rotwein-Reben zulassen. Er behält seine Sortencharakteristik in jeder Region der Erde. Unter den roten Bordeaux-Weinen gilt der Cabernet Sauvignon als edelste Sorte. Der Cabernet Sauvignon Wein kann lange in Flaschen gelagert werden, diese hohe Alterungs-fähigkeit ist auf die vielen Gerb- und Farbstoffe dieser Rebsorte zurückzuführen. Er reift auch gut in Fässern aus neuem Eichenholz. Er gehört mit den Weinen Cahorsund Syrah/Shiraz zu den dunkelsten Rotweinsorten überhaupt. Die Tannine lassen mit zunehmender Reife an Schärfe nach und werden milder. Der Geschmack wird eher als streng beschrieben und mit Moschus, Leder, Unterholz und Pilzen verglichen. Früh gereifte Trauben liefern eher fruchtige Weine. Der Cabernet Sauvignon Wein reift später als der Merlot und ist daher frostunempfindlicher, er bringt gute Erträge. Der starke Wuchs der Triebe und Blätter erfordert starken Rückschnitt im Sommer, damit nicht alle Kraft in sie statt in die Trauben geht. Im feuchten Klima ist der Cabernet Sauvignon Wein anfällig für Mehltau und erfordert oft Spritzungen dagegen. Auf für Holzkrankheiten ist der Cabernet Sauvignon Wein anfällig. Die Beeren enthalten viele bittere Kerne, sind klein und haben dicke Schalen. Schonende Verarbeitungs-Techniken mit Verschonung der bitteren Kerne lassen eine frühere Ernte zu. Der Cabernet Sauvignon Wein stammt aus Bordeaux in Frankreich, wo er im 17. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Erst im 18. Jhdt. wurde er nach Trockenlegung der Sümpfe im Médoc nördlich von Bordeaux nahe dem Atlantik vermehrt angebaut. Dicke Kiesschichten lassen überflüssiges Regenwasser ablaufen, speichern die Sonnenwärme und geben sie nachts wieder ab. In Bordeaux wird der Cabernet Sauvignon Wein selten sortenrein gekeltert, in der Regel wird er verschnitten, besonders gern mit dem milderen und fruchtigen Merlot Wein, dem Cabernet Franc und dem Petit Vedot. Der Cabernet Sauvignon Wein ist außerdem verbreitet in der Provence, an der Loire, im französischen Südwesten und im Languedoc, also in Regionen nahe dem Mittelmeer. Überwiegend wird der Cabernet Sauvignon Wein als Landwein, Vin de Pays angeboten. In Frankreich sind ca. 38.000 Hektar damit angebaut.
Führende Länder des Cabernet Sauvignon Weins sind heute Kalifornien, Italien mit der Toskana und Australien.
In Kalifornien ist der Cabernet Sauvignon Wein heute die häufigste Rebsorte auf etwa 25.000 Hektar Land. Hier wird er sortenrein in hoher Qualität, aber auch verschnitten mit anderen Weinen angeboten.
In Südamerika wird er in Chile dank der fehlenden Reblaus als ungepropfte Rebe gepflanzt und erzeugt süffige Rotweine. Er gedeiht auch gut in Argentinien, Bolivien und Mexiko.
In Australien wird der Cabernet Sauvignon Wein seit 1860 im Yarra Valley, dem Yarra Tal, heute auch in Coonawarra im Süden und an der Westküste angebaut. In Australien steht der Cabernet Sauvignon Wein an 2. Stelle nach dem Shiraz, dem australischen Abkömmling des Syrah von der Rhône in Frankreich, mit dem er oft verschnitten wird. Der Shiraz ist milder und nimmt dem Cabernet Sauvignon Wein die Strenge ähnlich wie in Europa der Verschnitt mit dem milden Merlot.
In Neuseeland werden der Cabernet Sauvignon Wein und der Merlot angebaut und verschnitten. Ähnlich wird in Südafrika verfahren, wo der Cabernet Sauvignon Wein aber auch sortenrein angeboten wird.
In ganz Italien wird der Cabernet Sauvignon angebaut. In der Toskana wird er mit dem Wein der Sangiovese Traube verschnitten und prägt so den berühmten Chianti Classico. In Sizilien wird er mit dem dortigen Nero d’Avola verschnitten.
In Spanien wird der Cabernet Sauvignon Wein in allen Rotweingebieten angebaut, in Navarra sortenrein oder im Verschnitt mit Merlot oder Tempranillo angeboten. In Katalonien gibt es sortenreinen Cabernet Sauvignon Wein. In Rioja am Duero wird er ebenso angebaut wie in Mancha, wo er mit dem Tempranillo verschnitten wird, sowie in Toledo als Tafelwein.
In Östereich wird der Cabernet Sauvignon Wein im Weinviertel und im Burgenland gepflanzt. Auch in Bulgarien, Rumänien, Moldawien, in Griechenland und Russland wird er angebaut. In Griechenland ist er im Cava Tsantalis oder im Château Carras auf Chalkidike enthalten. Auch in Marokko, der Türkei, in Israel und im Libanon ist der Cabernet Sauvignon Wein vertreten.
In Deutschland wird er seit kurzem erstmals in der Pfalz angebaut. Eine Neuzüchtung aus tanninhaltigem Cabernet Sauvignon Wein und fruchtigem Dornfelder, der Cabernet Dorio, verspricht die Qualität von Verschnitten zu ersetzen.

Cabernet Franc

Der Cabernet Franc Wein ist der kleine Konkurrent des häufigeren Cabernet Sauvignon. Er ist in Bordeaux seit dem 18. Jahrhundert aktenkundig in Pomerol, St.-Émillon und Fronsac. Man nimmt an, dass es sich um eine Mutation des Cabernet Sauvignon handelt, der damit an das feuchte Klima besser angepasst wurde. Der Cabernet Franc Wein treibt allerdings früher aus als der Cabernet Sauvignon und neigt bei feuchtem Wetter eher zum Verrieseln der Blüten, er ist also im kühlen Klima Bordeaux’s anfälliger. Dafür reift er früher und kommt zuverlässig zur Vollreife im Herbst. In Bordeaux sind etwa 14.000 Hektar mit dem Cabernet Franc Wein besetzt ähnlich dem Cabernet Sauvignon, aber weniger als mit dem Merlot. Der Cabernet Franc Wein wird auch im Haut-Pays und zwischen Bergerac, Madiran und den Pyrenäen angebaut. Er eignet sich gut zum Verschneiden mit dem Merlot. Als sortenreiner Wein wird er auch an der Loire angebaut, wo er im wärmeren Klima süffige und lagerfähige Weine hervorbringt.
Der Cabernet Franc Wein ist auch in Norditalien verbreitet, insbesondere in Trentino, Riviera del Garda Bresciano, Südtirol, Alto Adige, in Venetien und Friuli-Venezia Giulia. Auch in Osteuropa wird er angebaut. In Kalifornien und in Australien sind jeweils etwa 1000 Hektar mit dem Cabernet Franc bestockt, um zu Bordeaux-Verschnitten verarbeitet zu werden.

Schwarzriesling

Der Schwarzriesling Wein stammt wahrscheinlich aus Burgund in Frankreich und ist eine Mutation des Pinot Noir, des Blauen Spätburgunders, und wird dort Pinot Meunier oder Meunier genannt. Meunier heißt Müller, weil die behaarten Unterseiten der Blätter des Weines aussehen, als wären sie mit Mehl bestäubt. Der Schwarzriesling ist nicht mit dem edlen deutschen Riesling Weißwein verwandt, wie der Name nahelegen könnte. Der Schwarzriesling gedeiht gut auf Lehm- und Lössböden und stellt geringe Ansprüche an den Anbau. Er treibt spät aus und ist deshalb im Mai wenig frostgefährdet. Er ist deshalb eine ertragssichere Sorte Rotwein. Er erreicht 70-80 Grad Oechsle und hat genügend Säure, um auch Sekt daraus herzustellen. Er hat eine rubinrote Farbe und fruchtigen Geschmack. Sie werden als trockene Weine, aber auch mit Restsüße gekeltert. Es sind Tischweine, meist mit QbA-Qualität, selten Prädikatsweine.
Der Schwarzriesling Wein, der Pinot Meunier, ist in der Champagne am stärksten verbreitet, 11.000 Hektar sind mit ihm bepflanzt, besonders im Vallée de la Marne, im  Tal der Marne. Er wird selten sortenrein zu Champagner verarbeitet, sondern zusammen mit dem Chardonnay und dem Pinot Noir zu einem hervorragenden Champagner verschnitten. Wegen seiner Frostsicherheit wird der Pinot Meunier gern zu dieser Mischung verwendet. Außerhalb der Champagne hat der Pinot Meunier in Frankreich keine Bedeutung.
Auch in Deutschland steht der Schwarzriesling Wein auf ca. 2300 Hektar Anbaufläche, davon 1800 Hektar in Württemberg, der Rest in Tauberfranken , Rheinhessen, der Pfalz, an der Nahe und in Franken.  Der Schwarzriesling Wein steht in Deutschland erst an 5. Stelle nach dem Blauen Spätburgunder, dem Blauen Portugierser, dem Dornfelder und dem Trollinger. Hier wurden Klone gezüchtet, die im kühleren deutschen Klima später reifen als in der wärmeren Champagne. Der Schwarzriesling Wein ist samtig und gehaltvoll, erzeugt auch den Weißherbst, einen Rosé-Wein. Der meiste Schwarzriesling Wein wird in Literflaschen abgefüllt in Württemberg getrunken.
In geringer Menge wird der Schwarzriesling Wein auch in der Ostschweiz und in Österreich in der Steiermark angebaut sowie in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien. In Übersee wird er auch in Südostaustralien und in Kalifornien gepflanzt.

Merlot

Der Merlot Wein stammt aus Bordeaux in Westfrankreich und gedeiht dort zu Spitzenrotweinen. Er treibt früh aus und ist daher im April und Mai durch Nachtfröste im Frühling gefährdet, gelegentlich sind dort ganze Jahrgänge erfroren. Weiterhin ist die Gefahr des Verrieselns während der Blüte im Juni bei regenfeuchtem Wetter sehr groß. Die Trauben sind groß, dünnschalig und anfällig für Fäule und Pilzkrankheiten. Der Merlot Wein ist deshalb schwer anzubauen in Regionen mit feuchtem Klima und Nachtfrösten im Frühjahr und muss deshalb häufig gegen Krankheiten gespritzt werden. Während der Cabernet Sauvignon wasserdurchlässige Böden aus Steinen, Kies und Geröll braucht, bevorzugt der Merlot Wein schwere Lehmböden, die das Wasser speichern. Die frühe Reife und Ernte bewahrt den Merlot Wein vor herbstlichen Regenfällen, die den Cabernet Sauvignon mit seiner späten Reife eher im atlantiknahen Bordeaux heimsuchen.
Der Merlot Wein gilt als fruchtig, körperreich und weich, sein Aroma wird verglichen mit Kirschen und Gewürzen und gilt als arm an Tannin. Der Merlot Wein ist lang haltbar. Der Merlot Wein ist ein hervorragender Partner des Cabernet Sauvignon und wird deshalb mit diesem Wein, aber auch mit der alten Rebsorte Assemblage zu den berühmten Bordeaux Weinen verschnitten. Die Herbheit des Cabernet Sauvignon Weins mischt sich sehr gut mit der Milde des Merlot Weins.
Weltweit werden ca. 100.000 Hektar Land mit Merlot Wein bebaut. 60.000 Hektar stehen allein in Frankreich, der Merlot Wein ist dort die dritthäufigste Rebsorte nach dem Grenache Wein und dem Carignan Wein. Außerhalb von Bordeaux wird der Merlot Wein in Südwestfrankreich und im Midi angebaut und meist zu Landwein, Vin de Pays, verarbeitet. In der Schweiz wird der Merlot vor allem im italienischsprachigen Ticino angebaut und erhält hier höchste Gütesiegel. In Norditalien belegt der Merlot Wein etwa 30.000 Hektar vor allem in den Gebieten um Piave, Colli Bolognesi, Trentino, Grave del Friuli und Breganze. In geringerem Umfang wird der Merlot Wein auch in Spanien angebaut und gern mit dem Cabernet Sauvignon oder dem einheimischen Tempranillo verschnitten. In Osteuropa wird der Merlot Wein in Russland, der Moldawischen Republik, Bulgarien, Rumänien, Slowenien und Ungarn angebaut. In Südamerika wird der Merlot Wein in Argentinien, Bolivien und Chile angebaut. In Kalifornien in den USA wird der Merlot Wein in den letzten Jahren wegen seiner Ertragssicherheit und seines milden Aromas immer häufiger gepflanzt und sortenrein oder verschnitten verarbeitet. Er belegt dort bereits 15.000 Hektar. In Australien wird der Merlot Wein immer häufiger angebaut und belegt etwa 6000 Hektar, dasselbe gilt für Neuseeland. In Südafrika wird er meist verschnitten mit dem Cabernet Sauvignon angeboten.

Syrah / Shiraz

Der Syrah Wein ist eine der ältesten Rebsorten, welche die Römer bei der Besetzung Galliens an der nördlichen Rhône vorfanden und schätzten, wahrscheinlich von den Phöniziern und Griechen dort eingeführt. Er könnte auch im Mittelalter während der Kreuzzüge aus dem Orient nach Frankreich gelangt sein. Darauf weist der Name eventuell hin (Syrien und Shiraz in Persien). Im 19. Jhdt. wurden fast alle Bestände in Frankreich durch die Reblaus vernichtet. Nur wenige Hektar wurden am Berg Hermitage erhalten und seit den 1970er Jahren neu kultiviert und auch im südlichen Frankreich immer mehr angebaut, z.B. im Languedoc-Roussillon. Heute gibt es in ganz Frankreich wieder ca. 30.000 Hektar mit dem Syrah Wein. Der Syrah Wein treibt spät aus und ist daher einigermaßen frostsicher, neigt aber bei Regen zum Verrieseln der Frühjahrsblüten. Wegen seines hohen Tanningehaltes muss er zur Vollreife gelangen, um schmackhafte Weine hervorzubringen. Bei warmen Herbsttagen kann auch schnell eine Überreife eintreten, die zum Säureverlust und zu Qualitätseinbuße führt. Sie müssen oft viele Jahre in der Flasche nachreifen, um Gerbstoffe zu verlieren und den wundervollen Fruchtgeschmack zur Geltung zu bringen, die der Syrah Wein besitzt. Seine Farbe ist fast schwarz, der Duft nach Unterholz, Leder und Tabak ist prägend, die Lagerfähigkeit kann Jahrzehnte dauern. Nach ausreichender Lagerung von mindestens 5 Jahren sind diese Rotweine exzellent.
In Australien ist der Syrah Wein unter dem Namen Shiraz bekannt und wird dort ebenfalls auf etwa 30.000 Hektar angebaut und ist dort der am meisten verbreitete Rotwein. Er wird dort meist mit dem Cabernet Sauvignon verschnitten und ergibt vollmundige, alkoholreiche Weine mit 15% Volumen. Der berühmte australische Grange von Penfolds ist ein sortenreiner Shiraz.
Der Syrah Wein wird auch in Kalifornien und in Südafrika angebaut, in Europa außerhalb Frankreichs nur in der Toskana und im Valais in der Schweiz.

Sangiovese

Der Sangiovese Wein ist besonders verbreitet mit 100.000 Hektar in Italien, dort in der Toskana in Mittelitalien, in der Emilia-Romagna. Der Sangiovese Wein ist dort wahrscheinlich seit 2500 Jahren heimisch, stammt also aus der Zeit der Römer und Etrusker. Sangiovese bedeutet „Blut des Gottes Jupiter“, womit seine göttliche Bedeutung betont wird. Der reine Sangiovese Wein schmeckt extrem herb und wird deshalb häufig mit dem sanfteren Canaiolo Wein zur Haltbarmachung und mit dem Malvasia Wein zur Erzielung sanfteren Geschmacks verschnitten, dem Chianti. Die Erfindung des Chianti Weins wird dem zweiten Premierminister des 1861 gegründeten italienischen Staates, Baron Bettino Ricasoli, zugeschrieben. Der Chianti Wein hat sich seitdem zum einfachen und süffigen Landwein Italiens entwickelt und wird in die ganze Welt exportiert. Auch der Verschnitt mit dem Cabernet Sauvignon hat sich bewährt. Lange Zeit wurden in Italien vom Sangiovese Wein neue Sorten nur nach der Größe der Trauben gezüchtet, erst seit Mitte des 20. Jahrhunderts spielen andere Kriterien der Qualität eine Rolle. Bekannte Weine des Chianti Verschnitts sind der Carmignano und der Vino Nobile di Montepulciano. Der Sangiovese Wein wird auch sortenrein gekeltert, z.B. als Morellino di Scansano aus Maremma oder Brunello di Montalcino oder Pergole Torte. Berühmt ist auch der Verschnitt mit dem Cabernet Sauvignon beim Tignanello.
Der Sangiovese Wein treibt spät aus, ist deshalb auch in den Bergen der Toskana wenig anfällig für Nachtfröste im Frühjahr. Er ist wegen seines weichen Holzes gut für die maschinelle Anbauweise geeignet. Er reift allerdings spät im September-Oktober und ist daher durch Regenperioden in dieser Jahreszeit in seiner Reife gefährdet. In kühlen und nassen Jahren sind die dünnschaligen Beeren anfällig für Fäule. In guten Jahren entstehen aber aus dem Sangiovese Wein ausgezeichnete, fruchtige, elegante und tiefgründige Weine der Riserva-Qualität, aber auch fruchtige, junge harmonische Weine passend zur leichten italienischen Küche. Als beste Sangiovese Weine zählen der Sangiovese di Colli Pesaresi, der Sangiovese di Romagna und der Sangiovese di Aprilia. Der Sangiovese Wein ist auch  Grundlage berühmter Sorten wie Rosso Piceno und Rosso Conero, Rosso Montefalco in Umbrien.
Der Sangiovese Wein ist über Migranten inzwischen auch in Argentinien und Kalifornien bekannt.

Nebbiolo

Der Nebbiolo Wein im Nordwesten Italiens gehört zu den besten Rebsorten dieses Landes. Viele Qualitätsweine nach DOCG-Norm entstehen aus dem Nebbiolo Wein. Nebbia bedeutet Nebel, weil zur Erntezeit im Herbst in Barbaresco und Barolo oft Nebel vom naheliegenden Fluss über die Weinberge ziehen. Der Nebbiolo Wein wird fast nur in Piemont angebaut, sowie in geringerer Menge in der Lombardei. Wahrscheinlich wurde der Nebbiolo Wein schon in der Antike von den Römern in den Hügeln von Langhe und Montferrato angebaut. Bereits im 13. Und 14. Jahrhundert wird er schriftlich erwähnt.
Der Nebbiolo Wein ist schwierig anzubauen, gedeiht nur in steilen Hanglagen, die nach Süden oder Südwesten ausgerichtet sind und benötigt kalkhaltige und wasserspeichernde Mergelböden. Ansonsten ist der Nebbiolo Wein weder besonders frostempfindlich noch krankheitsanfällig. Der Nebbiolo Wein gehört zu den am spätesten reifenden Traubensorten der Welt. Die späte Traubenreife macht eine Ernte oft erst im Oktober möglich, wenn frühe Herbstregen das Reifen erschweren. Unreife Trauben führen jedoch zu einem tanninherben, säurereichen Wein mit wenig Frucht. Selbst sehr gute Sorten wie der Barolo und der Barbaresco müssen laut Gesetzgeber mehrere Jahre lagern, bevor sie in den Handel gelangen. Manche Abfüllungen finden erst nach jahrelanger Lagerung einen guten Geschmack... Literaturnachweis: Wein Enzyklopädie, Redaktion Holger Vornholt, Joachim Grau, München 2001