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Die Marke Kyrö macht seit einigen Jahren von sich reden. Sie wird von einem finnischen Unternehmen auf den Markt gebracht und ist für ihr Herkunftsland eigentlich vollkommen untypisch. Bei den Spirituosen der Firma Kyrö handelt es sich nämlich um Gin mit dem gewissen Etwas. Er wird von Experten in den höchsten Tönen gelobt und außerdem vom Hersteller sowie bei Verkostungen als Gin für Whisky-Fans beworben. Warum ist das so? Die Brennerei stellt auch Whiskey her, und es gibt eine interessante Verbindung zwischen beiden Kategorien.
Hergestellt wird Kyrö Gin aus Finnland mit einem regionalen Bezug, und das von einer Gruppe an Freunden. Es mag ziemlich stereotyp klingen, doch die Idee zur eigenen Destillerie kam den befreundeten Finnen doch tatsächlich bei einem gemeinsamen Gang in die Sauna. Das Diskussionsthema fiel auf die Liebe zu amerikanischem Rye Whiskey, und man kam darauf zu sprechen, dass doch in der Heimat auch Roggen angebaut werde und man daraus Whisky herstellen könnte. Immerhin konsumieren die Finnen bis zu sechsmal mehr Roggen als der Rest der Welt, und das Roggenbrot ist quasi ein finnisches Kulturgut. Die ehrgeizigen Freunde wollten ihre zündende Idee in die Tat umsetzen und kauften dafür ein altes Molkereigebäude in der Ortschaft Isokyrö auf. Geboren war die nach dem Standort benannte Kyrö Distillery Company. Erst wurde ein wenig renoviert, und 2014 nahm man dann die Brennblasen erstmals in Betrieb. Seitdem darf das Team darauf stolz sein, die bisher am nördlichsten gelegene Brennerei für Gin und Whisky zu sein. Der Kyrö Single Malt Rye Whiskey und der Kyrö Gin in den Varianten Napue und Koskue haben seit ihrer Veröffentlichung etliche Medaillen bei internationalen Wettbewerben gewonnen.
Sowohl der Whisky von Kyrö als auch der Gin von Kyrö basieren auf feinstem Roggen, der im Umland angebaut wird. Diese Getreidesorte wird im Vergleich zu Gerste oder Weizen eher selten für die Spirituosenherstellung verwendet - mit Ausnahme von Rye Whiskey aus Amerika, der von der Firma als Vorbild angesehen wird. Der Roggenwhisky aus Finnland darf einige Jahre reifen, bevor er in verschiedenen Abfüllungen auf den Markt kommt. Das Spannende ist, dass auch der Kyrö Gin durch eine kurze Ruhephase in Eichenfässern veredelt wird. Das macht ihn zu einem raren Reserve bzw. Cask Aged Gin und spricht Kenner auf der Suche nach Abwechslung an. Die meisten Botanicals für Kyrö Napue und Kyrö Koskue werden ebenfalls regional bezogen. Die Produktion erfolgt im small batch, also in geringen Mengen pro Charge. Das trägt zur hohen Qualität der Spirituosen aus Skandinavien bei.
Sowohl der Gin als auch der Whisky des jungen Betriebs überzeugen mit Aussagekraft. Der goldene Kyrö Napue Rye Gin wurde einige Monate in Holzfässern ausgebaut. Die Würze von Roggen trifft daher auf die Süße von Vanille, wobei die Wacholdernoten sich eher im Hintergrund halten. 2017 gewann der Kyrö Napue Gin Gold bei der "San Francisco World Spirits Competition". Sein Bruder, der klare Kyrö Napue Rye Gin, wurde noch vor ihm veröffentlicht und gewann u. a. die allererste Gin & Tonic Trophy bei der "International Wine & Spirit Competition". Er ist ebenfalls gut mixbar und besitzt als nicht gereifter, finnischer Gin ein klassischeres Profil. Die schlichte, doch ins Auge fallende Produktpräsentation unterstreicht das moderne Profil der Spirituosen der Kyrö Distillery Company.